Identität und Geschichte der Informationswissenschaft
Die Informationsgesellschaft
Die Informationsgesellschaft
Projekte: Identität und Geschichte der Informationswissenschaft
9. Auswirkungen auf Kultur / Freizeit
Auch im privaten Bereich wird die Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechniken weiterhin zunehmen. Dies bezieht sich auf den Erwerb und die Nutzung globalen und individuellen Wissens.
Die neuen Techniken werden immer mehr Einfluss auf die Freizeitgestaltung nehmen. Die Qualität der Information ändert sich durch ihre Nutzung: der reine Konsum von Information wird zum Teil durch interaktive Nutzung abgelöst. Diese spielt eine immer größere Rolle bei der privaten Nutzung.
Autoren und Informationsproduzenten werden einen wesentlichen Einfluss auf die Freizeitgestaltung nehmen. Ansprechende Webseiten und benutzerfreundliche Technik versprechen Zulauf auf allen Freizeitgebieten. Ob Kinoprogramm oder Chat – das Layout der Seite ist bereits entscheidend.
Der verbesserte Informationszugang sowie die neuen Telekommunikationstechniken erweitern die persönliche Kommunikation. War man früher auf kostspielige Telefonate oder Briefe mit langer Transportzeit angewiesen, kann man heute per e-mail kostengünstig weltweite Kontakte knüpfen und pflegen. Die kurze Übertragungszeit macht eine schnelle Kommunikation möglich. Aber nicht nur e-mail, sondern auch Tausende von Chatrooms machen eine blitzschnelle Kommunikation über große Entfernungen möglich.
Doch diese neue informationelle Umwelt, die nicht mit der realen Welt identisch ist, kann das Erleben der realen Welt erschweren. Um so einfacher es wird, ganz anonym im Internet Kontakte zu knüpfen und seine Schwächen nicht zeigen zu müssen, um so schwerer kann die Kontaktaufnahme zu Mitmenschen in der realen Welt fallen. Dies kann zu einer kompletten Abschottung von der realen Welt und zur Orientierungslosigkeit in ihr führen.
Eigentlich sollte Informationstechnik so gestaltet werden, dass persönliche Aktivitäten, die eigene Kreativität in der Freizeit sowie der Kontakt zu Mitmenschen gefördert wird. Dass viele die virtuelle Welt vorziehen, ist unter anderem durch die Anonymität im Internet erklärbar.
Durch die neuen Techniken und die neuen Möglichkeiten in der Arbeitswelt ist eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit oft nicht mehr gewährleistet. Diese Phasen greifen zunehmend ineinander über. Ein Vorteil für diejenigen, die Heimarbeit leisten, aber auch ein Nachteil: auch zu Hause ständig erreichbar zu sein. Dies führt dazu, dass der Arbeitnehmer nie ganz „abschalten“ wird. Er setzt sich damit zusätzlichem Stress in seiner Freizeit aus.