Identität und Geschichte der Informationswissenschaft
Die Informationsgesellschaft
Die Informationsgesellschaft
Projekte: Identität und Geschichte der Informationswissenschaft
5. Auswirkungen auf die Wirtschaft
Die Nutzung neuer Technologien im Bereich der Information und Kommunikation hängt sehr oft von den Kosten der Nutzung ab. Nicht jedes Unternehmen ist wirtschaftlich in der Lage, ständig größere Investitionen zu tätigen, um auf dem neusten Stand der Technik zu sein. Hiervon werden vor allem kleinere und mittlere Unternehmen mit beschränkten finanziellen Mitteln betroffen sein.
Ebenso erfordern neue Informations- und Kommunikationstechniken die Ausbildung neuer Spezialisten. Der schnelle Marktwandel bringt eine schnelle Produktalterung mit sich. Die Ausbildung von Spezialisten ist eine langwierige und kostspielige Angelegenheit, die sich die meist mittelständischen Firmen nicht leisten können. Die Folge davon ist ein personeller Nachteil, der sich negativ auf das Unternehmen auswirken wird.
An dieser Stelle muss gesagt werden, dass Zeit und Ort an Bedeutung verlieren, wenn Informationen weltumspannend verarbeitet, gespeichert, abgerufen und kommuniziert werden können. Dies führt zu einem globalen Wandel der Wirtschaft. Weltweit operierende Firmen werden deshalb als „global player“ bezeichnet.
Ein weiterer Effekt ist, dass es vor allem bei HighTech-Firmen keine festen Stellenbeschreibungen und auch keine festen Karrierepläne mehr gibt. Dies nimmt auch bei anderen Unternehmen mehr und mehr zu. Wichtig ist nicht mehr vorwiegend die nachgewiesene Ausbildung, sondern die natürlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter und auch ihre Flexibilität und Eigeninitiative. Die Aufgabe des Managements ist es, die Motivation und den Ausbildungsstand der Mitarbeiter so zu steigern, dass die Eigeninitiative wächst.
Die Arbeiten im Unternehmen werden vorwiegend in kleineren, selbständig arbeitenden Teams ausgeführt, wobei dies keine festen Teams sein müssen. Meist werden die Teams zur Lösung einer Aufgabe nach ihren Fähigkeiten zusammengestellt und nach Beendung der Arbeit wieder aufgelöst.
Arbeitszeit und Arbeitsmengen können zunehmend von jedem Arbeitnehmer selbst bestimmt werden. Eine Bezahlung nach Leistung bringt eine selbständige Kontrolle der optimalen eigenen Arbeitskraftnutzung.
Auch der Arbeitsort kann – wie bereits im Punkt „Auswirkung auf die Arbeitswelt“ angesprochen – flexibler gestaltet werden. Kamen vorher die Arbeitnehmer zu den Produktionsstätten, so kann heute der Produktionsfaktor Information bequem zu den Menschen transportiert werden. In diesem Fall verzichtet der Arbeitgeber auf die Anwesenheitspflicht im Unternehmen. Bevor Unternehmen zur Heimarbeit ihrer Mitarbeiter bereit waren, wurde Anwesenheit häufig mit Produktivität gleichgesetzt. Heute erfolgt entweder eine Vergütung der eigentlichen Leistung oder es werden moderne Überwachungsroutinen für die Heimarbeit eingesetzt.
Ein Ziel der Firmen ist eine größtmögliche Flexibilität, um möglichst intelligent mit Unvorhersehbarem umgehen zu können.
Es ist möglich, dass diese neuen Bedingungen in der Wirtschaft die Arbeitnehmer in zwei Gruppen spalten werden: in die dynamischen und qualifizierten Mitarbeiter und in diejenigen, die mit dem wachsenden Tempo der technischen Entwicklungen im Bereich Information und Kommunikation nicht mithalten können.