Identität und Geschichte der Informationswissenschaft
Open Source Bewegung - Überblick
3. Satzsoftware Tex und Latex
Open Source und Freie Software
Projekt im Rahmen des Proseminars Webpublishing WS 02/03
Dozent: Dr. H.-D. Luckhardt Autoren: Tobias Maurer und Andreas Martin |
Unter Tex bzw. Latex versteht man ein flexibles und rechnerunabhängiges Satzsystem, das zur Erstellung von Dokumenten in Buchdruckqualität dient. Die Möglichkeiten reichen hierbei von einem einfachen Brief und Folien bis hin zu wissenschaftlichen Abhandlungen und kompletten Büchern. Besonders im technischen und wissenschaftlichen Bereich wird Latex genutzt aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten im Umgang mit mathematischen Formeln. |
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Im Mai 1986 wurden die neuen Systeme TeX82 und METAFONT82 fertiggestellt zusammen mit einer über 2000 Seiten starken Dokumentation „Computer & Typesetting“. In dieser wurden der Quellcode und die theoretischen Grundlagen bis ins kleinste Detail erklärt. Trotz ihres teilweise sehr speziellen und schwierigen Inhalts wurden die Bücher von zahllosen Informatikern studiert, was TeX zu einer der am meisten „durchleuchteten“ Software macht. Das System war so konzipiert, dass es rechnerunabhängig sowohl auf Mikrocomputern als auch Mainfraimes benutzt werden konnte. Duch den offenen Umgang mit dem Sourcecode wurde TeX auf alle wichtigen Rechnerplattformen portiert. Das größte Problem der TeX Software bestand jedoch darin, dass ihre Benutzung recht kompliziert war, was den Einsatz auf den wissenschaftlichen Bereich begrenzte. Daher wurde Anfang 1980 von Leslie Lamport das Makropaket LaTeX geschaffen, das die bisherige Bedienung vereinfachen sollte. Er entwickelte funktionelle Hilfsprogramme zur Erstellung von Indizes, Literaturverzeichnissen, Querverweisen und verschiedenes mehr. |
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Im Laufe der Jahre kamen zum LaTeX Projekt etliche Pakete hinzu, was zum einem die Möglichkeiten der Textgestaltung erweiterte, aber auch zu Inkompatiblitäten führte. Um die Aufspaltung in verschiedene Dialekte zu verhindern, wurde Ende 1993 LaTeX2e (das e ist ein epsilon) geschaffen, das die letzte LaTeX Version und einige Erweiterungspakete zusammenfasste. Seit Juni 94 gilt dieses Paket als Standard, wobei die Kompatibilät zu bisher erstellten Dokumenten aber erhalten blieb. Seit 1989 läuft ebenfalls die Arbeit am Projekt LaTeX3, das von Leslie Lamport in die Hände eines internationalen Konsortiums gelegt wurde. Dies soll aus einem effizienteren Kern bestehen, der die Basiskommandos zur Textgestaltung enthält und zusätzlich eine Reihe verschiedener Pakete bietet, die das Layout spezieller Bereiche betreffen wie Tabellen, Grafiken oder Formeln. TeX und LaTeX waren von Anfang an als Open Source Software frei verfügbar und stellen eines der wichtigsten freien Projekte dar. Aufgrund des langen „Reifens“ der Software wird behauptet, dass sie keine Programmierfehler mehr enthält. Zur Veröffentlichung von eigener Software auf TeXbasis hat sich mittlerweile sogar ein eigene Lizenz herausgebildet, die sogenannte „LaTeX Project Public License“ |
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