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Presse

2006 05 16 SZ

Saarbrücker Zeitung 16.5.06, Hochschulseite

Streit um Infowissenschaft

Fachschaftsvertreter und Juso-Hochschulgruppe kritisieren Arbeit der Kommission

Juso-Hochschulgruppe und Fachschaftsvertreter beklagen, dass in der Kommission, die über die Zukunft der Infowissenschaft beraten soll, nicht wirklich ergebnisoffen diskutiert werde.

Saarbrücken. Über die Zukunft der Informationswissenschaft an der Saar-Uni ist von Seiten der Fachschaft und der Juso-Hochschulgruppe eine Diskussion um die Arbeit der Kommission entbrannt: Laut Martin Sand, Sprecher der Juso-Hochschulgruppe, lehnt es die von der Philosophischen Fakultät eingesetzte Kommission ab, verschiedene Konzepte zu beraten, die einen Studiengang Informationswissenschaft in Kooperation mit Fächern anderer Fakultäten vorsehen.

Sand: „Stattdessen hat die Mehrheit des Gremiums beschlossen, nur noch ein Modell zu erörtern, in dem Informationswissenschaft, Erziehungswissenschaft und Soziologie einen gemeinsamen Studiengang bilden sollen.“ Dieses Votum des Gremiums widerspreche Zusagen von Dekan Rainer Krause und der Universitätspräsidentin Margret Wintermantel, die beide im Vorfeld der Kommissionseinrichtung erklärt hätten, dass sowohl ein originärer Informationswissenschafts-Studiengang als auch ein integriertes Modell „ergebnisoffen“ diskutiert werden sollten.

Die Fachschaft der Informationswissenschaft würde laut Fachschafts-Mitglied Jan Mertens eine Anbindung an die Computerlinguistik bevorzugen. Nicht zuletzt deswegen seien seinerzeit Vertreter in die Kommission berufen worden, die explizit für ein informationswissenschaftliches Studienangebot einträten, wie etwa der Saarbrücker Computerlinguist Professor Hans Uszkoreit. Sand sagte, es sei ein starkes Stück, dass eine Mehrheit zu Beginn der ersten Sitzung sage, dass man ein wirklich informationswissenschaftliches Studienangebot gar nicht mehr beraten wolle.

Auch nach Aussagen der Fachschaft soll nur noch über die Möglichkeit einer „Bildungswissenschaft“ mit Anbindung an Erziehungswissenschaft und Soziologie diskutiert werden, nicht mehr über die Alternative. Nach Ansicht von Fachschaftsvertreter Mertens ist jetzt erst einmal der Dekan der Philosophischen Fakultät III, Reiner Krause, in der Pflicht: „Der Dekan muss jetzt erst einmal überprüfen, ob die Kommission überhaupt noch ihrem Auftrag entsprechend handelt. Uns wurde vom Dekan und von Präsidentin Wintermantel zugesagt, dass die Verhandlungen offen geführt werden sollten – und jetzt wurde hier unmissverständlich klargemacht, dass nicht über alle Alternativen diskutiert werden soll.“ sam

 

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