Identität und Geschichte der Informationswissenschaft
Information und Dokumentation
3. Begriffe der Information und Dokumentation
Projekte: Identität und Geschichte der Informationswissenschaft
Thema: ‚Information und Dokumentation‘
Im folgenden sollen Begriffe, wegen ihrer Mehrdeutigkeit, für die IuD-Tätigkeit näher bestimmt werden.
- Daten:
„Eine Menge von zusammengehörigen Zeichen, die in einem gegebenen Kontext Sinn machen.“
(Seeger: „Grundbegriffe der Information und Dokumentation“, in: Buder / Rehfeld / Seeger / Strauch (Hrsg.), a.a.O., S. 14)
Darüber hinaus muss bedacht werden, dass Daten dauerhaft auf einem Datenträger fixiert sein müssen, damit sie jederzeit für die IuD zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass sie auf Papier, elektronischen und/oder magnetischen Aufzeichnungsstoffen oder anderen Trägern „haltbar“ gemacht werden müssen, um dann später als Dokument weiterverarbeitet werden zu können. - Dokument:
„Die Einheit eines Trägers dokumentarischer Daten.“ Aus diesem „Rohstoff“ lassen sich die dokumentarischen Daten ableiten, die dann später an den Benutzer weitergeleitet werden. - Dokumentarische Bezugseinheit (DBE):
Dies sind der Ausschnitt eines Sachverhalts, dessen Merkmale im Rahmen eines IuD-Prozesses als eine Einheit bearbeitet werden. Beispielsweise kann es sich hierbei um einen Abschnitt aus einem Buch handeln oder um ein Produkt aus einem Warenkatalog. Wichtig erscheint hierbei nur, dass es als inhaltlich zusammengehörend aufgefasst wird und somit nicht zwangsläufig als Dokument aufgefasst werden muss. - Dokumentationseinheit (DE):
Aus der dokumentarischen Bezugseinheit wird die Dokumentationseinheit. Sie ist eine Art Stellvertreter, die jene Datenmenge darstellen soll, die an Stelle der dokumentarischen Bezugseinheit in den IuD-Prozess eingehen soll.
Die Unterscheidung zwischen den Kategorien dokumentarische Bezugseinheit und Dokumentationseinheit geht darauf zurück, dass manche Dokumentationsstellen gar nicht selbst über die Bücher, Krankenakten, Aufsätze oder ähnlichem verfügen, sondern lediglich eine genaue inhaltliche Beschreibung, z.B. als Datei gespeichert haben.
Somit stellt das Buch, die Krankenakte oder der Aufsatz die dokumentarische Bezugseinheit da. Die gespeicherte Datei oder die Karteikarte hingegen sind die eigentliche Dokumentationseinheit.