Virtuelles Handbuch Informationswissenschaft
Probleme der Wissensordnung und der Informationssuche
5. Benutzerdifferenzierung
Eine Überlegung wert ist, das Informationsangebot auf unterschiedliche Benutzertypen auszurichten, um durch ein Ausblenden irrelevanten Wissens eine gezielte Suche möglich zu machen. Ein kurzes Brainstorming in einer Übung ergab zunächst die folgenden denkbaren Benutzer eines Stadtinformationssystems:
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Diese 54 Typen lassen sich auf unterschiedliche Weise klassifizieren, u.a. mit Hilfe von Benutzungsprofilen (vergleichbar mit einer Facettenklassifikation, vgl. Kapitel 3. Problem „Begriff < = > Benennung“, oder: das richtige Suchwort ):
BenutzungsprofileInteresse Alter Status Funktion Wirtschaftsförderer |
(allgemein, Sport, Kultur, Politik)
(keine Angabe, Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene, Senioren) (kein S., Bürger, Gäste (Touristen, Geschäftsreisende, Kongressteilnehmer)) (keine Funktion, Schüler, Studierende, Arbeitslose, Arbeiter, Angestellte, Unternehmer) (kein W., Existenzgründer, Sponsoren, Ansiedlungswillige, Aussteller) |
Danach lässt sich ein Benutzer beschreiben, in dem man ihm aus jeder Facette einen Wert zuschreibt: |
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ein jugendlicher Sportbegeisteter
aus Dudweiler:ein auswärtiger erwachsener Messeaussteller (Unternehmer): |
Interesse=Sport, Alter=Jugendlicher, Status=Bürger,Funktion=Schüler
Interesse=allgemein, Alter=Erwachsener, Status=Gast, Funktion=Unternehmer, Wirtschaftsförderer=Aussteller |
Dieser Ansatz würde es erlauben, die jeweilige angebotene Wissensmenge einzuschränken und damit z.B. die Zahl der angebotenen Webseiten zu begrenzen und überschaubarer zu machen. Er setzt allerdings voraus, dass das Webangebot über eine Datenbank organisiert und für jeden Informationssuchenden (evtl. über eine Kurzbefragung) zunächst ein Profil ermittelt wird.
Erstellungsdatum des Beitrags: 6.3.2002