Virtuelles Handbuch Informationswissenschaft
Labels als Mittel der Informationsarchitektur
Ein Beispiel: Diskrepanz von Text- und Bildlabel
Heinz-Dirk Luckhardt
Hier ein Beispiel für problematischen Umgang mit Ikonogrammen in Verbindung mit Textlabels. Unter http://www.mosg.de findet sich die folgende Navigationsleiste (oben rechts auf der Seite):
Erst nach längerem Rätseln stellt man fest, dass die (graphisch gut gestalteten) Icons und die Texte nichts miteinander zu tun haben. Es sind neun Icons und sieben Textlabels. Die Icons stehen (in dieser Reihenfolge) für:
Webpräsenzen Infomanagement Projektmanagement Wissenstransfer Marketing Satz-Layout-Druck Technische Dokumentation Technische Grafik Produktdesign
Diese Bedeutungen erschließen sich dem Leser nur durch trial-and-error (anklicken und schauen, was kommt) oder durch den Dateinamen in der Adresszeile des Links im Browserfenster. Letzteres nützt dem Leser aber nur bedingt, weil der Dateiname oft nur indirekt etwas über die Zielseite aussagt. Das vorletzte Label mit dem Datennamen technische-graphik.htm führt z.B. zu einer Seite mit der Überschrift „Wir leben in einer Bilderwelt“ und das viertletzte Label (satz-layout-druck.htm) zur Seite „Schwarz auf Weiß und mehr“. Die Bezeichner „technische Graphik“ bzw. „Satz-Layout-Druck“ kommen auf den jeweiligen Seiten nicht vor.
Die 9 Icon-Labels stimmen nur zum Teil überein mit denen in einer weiteren zwischen 7 und 11 Elemente umfassenden textuellen Navigationsleiste auf der linken Seite (hier nicht abgebildet), die aber nur auf den Seiten „Leistungen“, „Lösungen“ und „Projekte“ dargestellt wird und stark variiert.