Studium Informationswissenschaft
Virtuelles Handbuch Informationswissenschaft
9. Information und Kommunikation
Exkurs: Kognitionswissenschaft
Ilse Harms
„Die Kognitive Psychologie ist das Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den geistigen Tätigkeiten des Menschen befaßt wie z.B. Denken, Lernen, Problemlösen. Zu diesem Gebiet gehört dann auch die Frage nach der Darstellung, der Repräsentation von Wissen im Gedächtnis (…).“
(Wender, K.F. 1990, Wissen und Können ist zweierlei. In: Information ist noch kein Wissen. Helmut Scheidgen, Peter Strittmatter und Werner H. Tack (Hrsg.), TB 536, Beltz Verlag.S.37)
„Lernen wird nun in kognitionspsychologischen Ansätzen, also Ansätzen, die sich mit geistigen Prozessen beschäftigen, als aktiver konstruktiver Prozeß aufgefaßt. Auf der Basis einer sprachlichen Vorgabe, z.B. eines Vortrages oder Textes, versucht der Lernende meist unter einer bestimmten Zielsetzung, neues Wissen mit seinem Vorwissen zu verknüpfen. Das Vorwissen des Lernenden stellt also eine entscheidende Voraussetzung für den Wissenserwerb dar. (…). Der Lernende muß immer auf sein Vorwissen zurückgreifen, um Sachverhalte für sich einsichtig zu machen, Unvertrautes in Vertrautes zu überführen und eine sinnvolle Interpretation für Mehrdeutiges und Unklares geben zu können.
Verstehen verbaler Informationen bedeutet also eine fortlaufende aktive Integration neuen Wissens mit dem Vorwissen, ein Vorgang, der von speziellen Interessen und Zielsetzungen gesteuert wird. Darüber hinaus spielt für den Wissenserwerb natürlich auch der jeweilige kommunikative Zusammenhang (…) eine wichtige Rolle“.
(Mandl, Heinz 1990: Lernen will gelernt sein. Lernstrategien und Kontrollprozesse. In: Information ist noch kein Wissen. Helmut Scheidgen, Peter Strittmatter und Werner H. Tack (Hrsg.), TB 536, Beltz Verlag, S.72.)