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Fachschaftsrat

BuFaTa 1998

Bericht

IWISS: Bericht: BuFaTa Regensburg



Till Kinstler <till@gg15c1.phil.uni-sb.de> in infowiss-fs:

Hallo!
Vom 21.5. bis 23.5. fand die Bundesfachschaftentagung des
IuD-Bereichs in Regensburg statt. Natuerlich hat auch wieder
eine Delegation aus Saarbruecken die „Strapazen“ auf sich
genommen und hat sich furchtlos diesem Ereignis gestellt.

Hier unser Bericht:

Bericht des Fachschaftsrats Informationswissenschaft der Uni des
Saarlandes (UdS) zur Bundesfachschaftentagung (BuFaTa) fuer den Bereich
Information und Dokumentation (IuD) vom 21.5. bis 23.5.98 in Regensburg

Von der Fachschaft Informationswissenschaft der UdS waren anwesend:
Melanie Groh
Till Kinstler
Peter Poschadel

Die diesjaehrige BuFaTa fuer den IuD-Bereich wurde von den Studierenden der
Informationswissenschaft (SDI) der Uni Regensburg ausgerichtet.
Eingeladen waren wieder alle Studierenden aus dem
Bereich der Information und Dokumentation an Hochschulen und
Fachhochschulen. Der Einladung folgten Studierendenvertreter der
informationswissenschaftlichen Studiengaenge an den Unis Duesseldorf,
Konstanz, Saarbruecken und natuerlich Regensburg selbst. Leider kamen
dieses Jahr keine Vertreter der Fachhochschulen zur BuFaTa.

Donnerstag, der 21.5., war fuer die Anreise und ein erstes Kennenlernen
vorgesehen. Nach der Ankunft aller Teilnehmer und der Verteilung auf die
privaten Unterkuenfte fand am Abend eine Besichtigung der Stadt
Regensburg mit Kneipenbesuch und ersten Gespraechen statt.
Am naechsten Tag begann um 9:00 Uhr an der Uni Regensburg eine Vortrags-
und Diskussionsveranstaltung zu informationswissenschaftlichen Themen.
Nach der offiziellen Begrussung durch die Studierenden der Uni
Regensburg, hielt Herr Prof. Dr. Rainer Hammwohner, Inhaber des
Lehrstuhls Informationswissenschaft an der Uni Regensburg, einen Vortrag zum
„Koenigsberger Brueckenproblem in der Informationswissenschaft“.
Hammwohner arbeitete in seinem Vortrag zwei wichtige Probleme bei der 
informationswissenschaftlichen Ausbildung zwei wichtige Probleme
heraus: Die Informationswissenschaft hat eine Vielzahl von
Bruecken zu anderen Wissenschaften (Lingusistik, Psychologie,
Informatik, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften…). Inhalte
aus all diesen benachbarten Wissenschaften muessen in einem
informationswissenschaftlichen Studium gelehrt werden, andererseits muss
aber eine klare Abgrenzung zu diesen Wissenschaften moeglich sein.
Als Ausweg empfahl Hammwoehner: Die Informationswissenschaft muss
nutzerorientierter sein als die Informatik, technikorientierter als die
Geistes- und Sozialwissenschaften und Verstaendnis fuer beide Welten
aufbringen. Die Informationswissenschaft 
Anschliessend stellte er als Auftakt fuer eine Diskussion
die Aktivitaeten der Regensburger Informationswissenschaft in Forschung
und Lehre vor. Die Regensburger Professur fuer Informationswissenschaft
wird gerade neu besetzt mit Prof. Hammwoehner. Organisatorisch ist
der Lehrstuhl Informationswissenschaft in Regensburg Teil des
Magisterstudiengangs allgemeinene Sprachwissenschaft. Hammwoehner moechte das 
Fach als eigenstaendiges Hauptfach etablieren. Die Lehre soll
modularisiert werden, so dass es moeglich ist, einzelne Teilbereiche der
Informationswissenschaft in Form eines kummulativen Nebenfachs anderen
Faechern zur Verfuegung zu stellen. Auch eine Abstimmung der Lehre mit
den anderen informationswissenschaftlichen Studiengaengen moechte
Hammwoehner erreichen, um damit einen Austausch zu erleichtern. Auch die
Moeglichkeit eines Abschlusses Bachelor sprach Hammwoehner an, er steht
dem jedoch eher kritisch gegenueber. Als weiteren wichtigen Punkt fuer
die Lehre und Forschung nannte er die Mitarbeit des Fachs an einem 
Multimediazentrum Regensburg.
Andschliessend konnten die Vertreter der anderen
informationswissenschaftlichen Studiengaenge ueber die Situation an
ihren Studienorten berichten. In Duesseldorf hofft man auf die
Erweiterung des bisher nur als Nebenfach angebotenen Studiengangs in ein
Magisterhauptfach. Der dortige Lehrstuhlinhaber Prof. Henrichs wird
bald nach der Jahrtausendwende eremitieren. Wie es dann mit der
Duesseldorfer Informationswissenschaft weiter geht, steht noch nicht
fest.
Aus Saarbruecken wurde ueber die Empfehlungen der Sachverstaendigenkommission 
zur Hochschulentwicklung Saarland-Trier-Westpfalz berichtet. In
diesem Gutachten wird empfohlen die Informationswissenschaft in einen
neu zu gruendenden Fachbereich Kognition zu integrieren. In einer
Antwort des Praesidenten der Uni des Saarlandes auf das Expertenpaier, wird 
hingegen vorgeschlagen, ein gemeinsames Grundstudium der 
Informationswissenschaft und der Erziehungswissenschaft einzufuehren.
Die Idee „Die Erzeihungs- und Informationswissenschaft sollte primaer
zur Lehrerbildung beitragen“ stiess bei den Teilnehmern der BuFaTa auf
wenig Verstaendnis. Man sieht darin eine Schwaechung der Rolle der
Informationswissenschaft insgesamt.
In Konstanz arbeitet man zur Zeit an einer Reform des 
Diplomaufbaustudiengangs Informationswissenschaft, der dort angeboten
wird. Das Fach wechselt von der Verwaltungswissenschaft in die Fakultaet
„Mathematik und Informatik“. Man plant dort die Einrichtung eines neuen
Studiengangs „Information Engeneering“ gemeinsam mit der Informatik. Als
erster Abschluss soll bei diesem neuen Studiengang der Bachelor
angeboten werden. Das Diplomaufbaustudium bleibt aber zunaechst noch
erhalten.
Als Zusammenfassung dieser Diskussion bleibt festzuhalten, dass die
Informationswissenschaft an Universitaeten in Deutschland trotz 
tendenziell positiver Entwicklung in Regensburg und Duesseldorf, auf 
dem Rueckzug ist. Prof. Hammwoehner forderte eine staerkere und
geschlossenere Interessenvertretung des Fachs, zum Beispiel in Form
einer Arbeitsgruppe Informationswissenschaft bei der Gesellschaft fuer
Informatik (GI). Allerdins sieht er derzeit wenig Chancen fuer die
Einrichtung einer solchen Gruppe. Den Hochschulverband
Informationswissenschaft (HI) haelt er nicht fuer stark genug als 
effektive Interessenvertretung.
Nach der Diskussion stand die Besichtigung der Firma Spin
(http://www.spin.de/) auf dem Programm. Spin ist ein von Regensburger
Studierenden der Informationswissenschaft gegruendetes Unternehmen. Man
beschaeftigt sich einerseits mit „Webdesign“ und Serverhosting, 
andererseits hat man erfolgreiche Produkte wie das Spin Chat System und ein 
Gaestebuch fuer WWW-Seiten entwickelt. Die Besichtigung ermoglichte
einen interessanten Einblick in ein junges „Internetunternehmen“
(ausserdem gab’s guten Kaffee und Krapfen :-).
Nach einer Mittagspause wurden um 15:00 Uhr die Vortraege fortgesetzt.
Zunaechst stellten Mitarbeiter der Regensburger Informationswissenschaft
das Projekt MIROSLAV vor. Ziel des Projekts ist die maschinelle
Uebersetzung von Russisch nach Deutsch.
Anschliessend hielt Herr Prof. Harald Stieber von der FH Nuernberg einen
sehr interessanten und anschaulichen Vortrag zum Thema
„Software-Zuverlaessigkeit“.
Gegen 17:15 endete die Vortragsveranstaltung und die Teilnehmer hatten
die Moeglichkeit zu einer Stadtbesichtigung.
Am Abend wurde das Programm mit dem „BuFaTa social event“ fortgesetzt,
einem Chili-Essen in gemuetlicher Runde.
Fuer den Samstag war ein gemeinsames Fruehstueck mit abschliessender
Besprechung der BuFaTa-Teilnehmer vorgesehen. Dabei kamen nochmals die
Themen des Vortags zur Sprache. Als Austragungsort fuer die naechste
BuFaTa wurde Konstanz vorgeschlagen. In der Frage der Nachfolge fuer
Peter Poschadel als studentischer Vertreter im Vorstand des HI, konnte
noch keine endgueltige Loesung gefunden werden (es zeichnet sich
allerdings eine ab…).
Gegen Mittag loeste sich die Versammlung dann allmaehlich auf und die
angereisten Fachschaftsvertreter traten die Heimreise an.

Fuer den Fachschaftsrat Informationswissenschaft der Uni des Saarlandes
Till Kinstler, till@phil.uni-sb.de

— 
Till Kinstler                           till@gg15c1.phil.uni-sb.de
http://www.phil.uni-sb.de/~till/        till@phil.uni-sb.de
student of information science          tiki@stud.uni-sb.de
Dringendes im SUBJECT (80 Zeichen) an: 	5742651 (a) skyper.de  (a)=@
——
End of mail from Till Kinstler <till@gg15c1.phil.uni-sb.de>
 

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