Diese Website ist seit dem Ende des Studiengangs Informationswissenschaft
im Juni 2014 archiviert und wird nicht mehr aktualisiert.
Bei technischen Fragen: Sascha Beck - s AT saschabeck PUNKT ch
Drucken

Identität und Geschichte der Informationswissenschaft

Bibliotheken

8. Bibliotheken mit regionaler Bedeutung

Projekte: Identität und Geschichte der Informationswissenschaft

Es gibt in Deutschland eine besondere Art von wissenschaftlichen Bibliotheken, die bisweilen ein wenig wie Fremdkörper im logischen System wirken, weil sie nicht immer in ihrer Funktion so deutlich sind wie etwa Spezialbibliotheken, Hochschulbibliotheken oder eine Nationalbibliothek: die Regionalbibliotheken.
Sie tragen meist die Bezeichnung „Landesbibliothek“ oder „Staatsbibliothek“, entweder allein oder in der Kombination mit anderen Bezeichnungen und verstecken sich auch unter der Bezeichnung „Stadtbibliothek“, sind darunter aber heute nicht mehr erkennbar, seit der Terminus „Bücherei“ im Öffentlichen Bibliothekswesen allgemein durch „Bibliothek“ ersetzt wurde und der Begriff „Stadtbibliothek“ damit zum Gattungsbegriff der meisten Öffentlichen Bibliotheken wurde.
Wir zählen in Deutschland 38 Regionalbibliotheken mit 19,2 Millionen Bänden Bestand in 46 Einzelbibliotheken.. Sie sind wissenschaftliche Universalbibliotheken und stehen i.d.R. in der Trägerschaft der Länder als ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, in denen sie oft als Fürsten- und Hofbibliotheken oder Stadtbibliotheken fungierten, mit wertvollen Altbeständen.
Sie haben aber meistens heute keine deutlich definierbare Zielgruppe mehr, und so ist es im Laufe der Geschichte durchaus schon vorgekommen, dass sie anderen Einrichtungen einverleibt wurden, wurden auch bisweilen wissenschaftliche Zentralbibliotheken öffentlicher Bibliothekssysteme oder überstanden die Zeitläufe, weil man ihnen neue Funktionen zuordnete, wie z.B. die Beteiligung an der Hochschulversorgung, die Archivbibliothek für das regionale Pflichtexemplar, regionalbibliographische Funktionen, Führen des regionalen Zentralkatalogs, Sammlung von Nachlässen. Eine Unterscheidung kann folgendermaßen getroffen werden:

8.1 Landesbibliotheken
8.2 Wissenschaftliche Stadtbibliotheken
8.3 Mischformen/Sonderformen

8.1 Landesbibliotheken
Sie sind für ein Land, einen großen Landesteil oder Bezirke zuständig, z.B. Sächsische Landesbibliothek in Dresden. Ihre beiden Hauptaufgaben sind: Versorgung der Region mit nichtspezifischer wissenschaftlicher Literatur sowie Sammlung, Erschließung und Bereitstellung der Regionalliteratur d.h. Literatur über eine Region oder Literatur aus einer Region. Ist in einer Region keine Regionalbibliothek vorhanden, wird diese Aufgabe von der Universitätsbibliothek übernommen. Beispiel hierfür ist die UB in Saarbrücken.

8.2 Wissenschaftliche Stadtbibliotheken

Dies sind kommunale Einrichtungen. Sie verzeichnen wissenschaftliche Literatur mit wertvollen Altbeständen, versorgen Einwohner der Stadt und des Umlandes mit nichtspezialisierter wissenschaftlicher Literatur, sammeln das über ihre Stadt erschienene Schrifttum. Es gibt heute nur noch wenige in reiner Form. Manche werden mit einer Universitätsbibliothek zusammengeschlossen z.B. Universitäts- und Landesbibliothek in Köln. Andere sind das System der öffentlichen Bibliotheken der Stadt integriert worden.

8.3 Mischformen/Sonderformen
Diese Formen entstehen, wenn Landes-, Universitäts- oder Hochschulbibliotheken zusammengelegt werden. Die Bayerische Staatsbibliothek erfüllt wegen ihrer Größe und Bedeutung eine Doppelfunktion als Staats- und Landesbibliothek.

Übersicht

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen