Diese Website ist seit dem Ende des Studiengangs Informationswissenschaft
im Juni 2014 archiviert und wird nicht mehr aktualisiert.
Bei technischen Fragen: Sascha Beck - s AT saschabeck PUNKT ch
Drucken

Identität und Geschichte der Informationswissenschaft

Bibliotheken

2. Bibliotheken im historischen Wandel

Projekte: Identität und Geschichte der Informationswissenschaft

(nach: Bieberstein, Rogalla von. J.: Archiv, Bibliothek und Museum als Dokumentationsbereich. In: Bibliothekspraxis, Bd. 16, München 1975, Verlag Dokumentation, S. 26-34)

Die klassischen Aufgaben von Bibliotheken werden in Form von Zitaten, die von bekannten Bibliothekaren und Bibliothekswissenschaftlern aus verschiedenen Zeiten stammen, dargestellt. Daraus lässt sich die Entwicklung der Bibliothek von einer Büchersammlung zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen nachvollziehen.

Schelhorn, Johann Georg, 1788: Bibliotheken sind Schatzkammern des menschlichen Geistes und stehen im Dienste der Überlieferung der wertvollen literarischen Produkte. Das Tätigkeitsfeld des Bibliothekars ist die Aufsicht über eine Büchersammlung.

Ebert, Friedrich Adolf, 1820: Die Tätigkeit des Bibliothekars gehört jetzt mehr der Nachwelt an, für welche er ein treuer und verständiger Depositär sein muss. Sein Verkehr mit der Mitwelt ist ein größtenteils mechanischer.

Schrettinger, Martin, 1829: Eine Bibliothek ist eine beträchtliche Sammlung von Büchern, deren Einrichtung jeden Wissbegierigen in den Stand setzt, jede darin enthaltene Abhandlung, ohne unnötigen Zeitverlust, nach seinen Bedürfnissen zu nutzen.

Loewe, 1914: Die heute allerorten gegründeten neuen Bibliotheken sind bewusst moderne Schöpfungen, die nur der Gegenwart dienen wollen und ihnen fehlt die Patina und die Tradition der Jahrhunderte.

Eichler, Ferdinand, 1923: Die Bibliothekspolitik sollte nicht diejenigen, die zu ihren Arbeitsstätten pilgern in einem Weltmeer von Literatur ertränken, sondern Wegweiser aufrichten, die zur Erkenntnis des literarisch Wertvollen führen.

Leyh, Georg, 1936: Das plan- und bewusstlose Sammeln der Bibliothekare wurde beklagt.

Fuchs´sche Bibliothekslehre, 1963: Eine Bibliothek ist eine zum Zeck öffentlicher oder privater Benutzung aufgestellte Sammlung von Büchern.

Solche benutzerorientierte Definitionen waren lange Zeit hindurch keineswegs selbstverständlich.

Unter den Begriff Buch fallen auch noch andere Publikationsformen wie z.B. Handschriften, Stiche, Mikrofilme, Schallplatten und anderes mehr.

Dritna, 1967: Der traditionelle Begriff Buch wird durch Dokument bzw. Informationsträger ersetzt.

Kluth, 1970: Die Bibliothek ist eine Einrichtung, die Informationen, soweit sie in publizierten …Dokumenten enthalten sind, speichert, kanalisiert und wiederum mitteilt.

Köttelwesch, 1972: Wissenschaftliche Bibliotheken verstehen sich heute nicht mehr als Horte, in denen Wissen der Jahrtausende gestapelt ist, sondern sind Informationszentren, die millionenfach die verbalen Daten sammeln, die in Büchern, Zeitschriften, Abhandlungen, Dissertationen, Reports und dergleichen, aber auch in den sogenannten technischen Medien wie Mikrofilm oder Microfiche und neuerdings auch in Formen des audiovisuellen Materials.. dargeboten werden.

Die moderne Bibliothek unterscheidet sich somit als Dienstleistungsunternehmen sowohl vom Archiv als auch vom Museum und der Dokumentationsstelle, die jeweils nur eine vergleichsweise begrenzte Aufgabenstellung haben.

Übersicht

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen