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Presse

2006 11 21 SZ

Saarbrücker Zeitung, 21. 11. 2006

Wohin mit der Informationswissenschaft?

Verbund mit der Computerlinguistik und Verschmelzung mit der Erziehungswissenschaft stehen zur Debatte Wie geht es weiter mit der Informationswissenschaft an der Saar-Uni? Die Frage sorgte im Sommer für Streit. Nun will der Computerlinguist Professor Hans Uszkoreit sein Zukunfts-Konzept vorlegen.

Von SZ-Redaktionsmitglied Thomas Blug

Saarbrücken. Das Fach Informationswissenschaft ist eine Baustelle der Saar-Uni. Der Studiengang läuft aus, Lehrstuhlinhaber Professor Harald Zimmermann wurde inzwischen emeritiert. Über die Neuausrichtung des Fachs kam es im Sommer zum Streit – er ist nicht entschieden.

Zwei Entwürfe zur Zukunft der Informationswissenschaft stehen im Raum. Einer von ihnen nimmt nun konkrete Züge an. Er sieht einen Fächerverbund mit der Computerlinguistik vor. Professor Hans Uszkoreit (Foto: SZ) hatte diese Idee im Juni der Philosophischen Fakultät III, zu der Informations- und Erziehungswissenschaft gehören, vorgestellt, ohne bislang eine Reaktion erhalten zu haben.

„Wir haben inzwischen weiter am Konzept gearbeitet.“ Es soll in diesem Monat dem neuen Uni-Präsidenten Professor Volker Linneweber vorlegt werden. Das Papier von Uszkoreit sieht einen deutsch-englisch-sprachigen Masterstudiengang Informationswissenschaft vor. Er würde aus Kursen der Informationswissenschaft, Informatik, Philosophie und Computerlinguistik aufgebaut. Schwerpunkt sollen Informationssysteme werden. Auch ein deutschsprachiger Bachelor-Abschluss ist vorgesehen. Ob die Kapazitäten dafür ausreichen, werde mit den beteiligten Fächern geklärt. Uszkoreit sieht keine unüberwindlichen Probleme: „Ich bin optimistisch.“ Doch zu Optimismus gibt es zumindest aus Sicht der Liberalen Hochschulgruppe der Uni keinen Grund. In einer gestern verbreiteten Pressemitteilung geht sie davon aus, dass das zweite Konzept umgesetzt wird, das eine Verschmelzung der Informationswissenschaft mit der Erziehungswissenschaft zur Bildungswissenschaft vorsieht.

Professor Roland Brünken ist Studiendekan der Philosophischen Fakultät III und geschäftsführender Professor der Fachrichtung Erziehungswissenschaft. Er leitet die Kommission der Fakultät, die sich „mit der Entwicklung eines integrierten Studiengangs mit dem Schwerpunkt empirische Bildungswissenschaft“ befasst. Schwerpunkte könnten etwa Lehr- und Lernforschung, mediengestaltete Lernangebote sowie Schul- und Unterrichtsforschung sein. Brünken: „In diesem Kontext könnte eine mögliche Nachfolge der Informationswissenschaft-Professur einen bedeutenden Beitrag leisten.“ In welcher Form der Studiengang angeboten werde, hänge von den Kapazitäten der Fakultät und damit von der allgemeinen Entwicklung im Rahmen der Bachelor-Master-Umstellung ab.

Wie sehen die Betroffenen ihre Zukunft? Professorin Ilse Harms (Informationswissenschaft) befürwortet das Konzept von Hans Uszkoreit. Die Absolventen des Studiengangs hätten hervorragende Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Ein Drittel kämen in der Softwareentwicklung unter, ein Drittel in der Unternehmensberatung und der Informationstechnologie, ein Drittel in den Medien. Inhaltlich liege das Fach dichter an Informatik und Computerlinguistik als an der Erziehungswissenschaft. Harms: „Auf jeden Fall muss bald eine Entscheidung getroffen werden – so oder so.“ Doch das ist nicht sicher. Uni-Präsident Volker Linneweber hat erklärt, die Informationswissenschaft habe derzeit keine Priorität. Im Vordergrund stehe die Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse.

 

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